Warum ich nicht Klavier spiele?
I have to take you with me a long time ago...
, tja, das war so:
Ich war im Kindergarten und hatte soeben meine musiktheoretische Aussbildung
(musikalische Früherziehung
) beendet und wollte unbedingt Violine lernen,
aber dann war ich mir doch nicht mehr sicher. Meine Oma meinte dann, sie hätte
früher unbedingt Akkordeon lernen wollen, und da ich das Instrument gleich so
toll fand und dann eine Schnupperstunde nicht reichte in den Ferien, bekam ich
Unterricht. Dann, nach 4 Jahren, als ich Fortschritte gemacht hatte, bekam
ich endlich eine Hohner Koncerto (immer noch mein ganzer Stolz), und dann
kam das Gymnasium...ich war total fertig und wollte schon allein deswegen nicht
mehr spielen, weil mich die Schule total erledigte (Stress mit "Freunden", keine Zeit
haben für irgendetwas, das Spaß macht). Langsam hasste ich das schwarze,
glänzende Ding, das immer so unschuldig in meinen Schoß lag; die Familie machte
natürlich regelmäßig Druck, weil ich mich immer gegen die Aussage wehrte "Du
wirs schon sehen, wenn du erstmal im Gymnasium bist, wirst du keine Lust mehr
haben zu spielen". Ich wurde teilweise total kolerisch und schrie bei jeder falschen
Note herum (was natürlich den Leuten um mich gerum gewaltig auf den Keks ging).
Trotzdem komme ich sogar heute nicht wirklich von dem Instrument los. Früher
war die Musik das Einzige, bei dem ich wild sein durfte, wo das kleine, liebe,
unauffällige Mädchen, das sich immer zügelte endlich Komplimente annehmen
konnte ohne zu hinterfragen "Warum sagt ihr mir das, wenn das Lob doch
eigentlich meinen Eltern gilt?". Da war ich froh darüber auf der Bühne zu stehen
oder zu sitzen und einfach "sagen" konnte "Da habt ihr mich und ihr könnt nichts
gegen mich tun und ich berechne diese Noten nicht, wie ich alles im Leben
berechne. Ich spiele sie, um in dieser verdammten Gesellschaft nicht meine
Identität zu verlieren, weil ich
WILL!"
Und so konnte ich nicht aufhören zu spielen, und ich genieße auch heute immer
noch Vorspiele, obwohl viele meiner "Freunde" sagen ich sollte nicht mehr unter
Leuten (Musikschule, Rechenschaftsablage in Musik (Vorspiel als"praktische" Note),
Familienfeste) spielen.
Heutzutage läuft man Gefahr von irgendwelchen unglücklichen Menschen gebro-
chen zu werden, weil man anders ist, aber wenn man etwas hat, das man sich
nicht nehmen lassen kann, wie Musik, kann kein Teufel der Unseligkeit dem Glück
im Weg stehen!
Ich habe gesprochen!
Themaverfehlung
Ich spiele nicht Klavier, nicht weil ich nicht will, aber die Gitarre unterstreicht meine
Melancholie und Theatralik besser
. Ne, jetzt ehrlich, ich kann ein klitzekleines
Bisschen Keyboard spielen, aber die Gitarre war das einzige Instrument, das mich
so fest vereinnahmen kann wie Akkordeon, vielleicht noch viel mehr...
Wenn ich spiele muss ich das Gefühl haben, als ob ich nie etwas anderes getan
hätte, das gibt mir nur meine Gitarre.
Nur auf Songwriting fixieren kann und werde ich nicht, vorzugsweise Spiele ich
auf dem Akkordeon Sonat(in)en bzw. Konzerte, Suiten etc. also (zum Erstaunen
mancher) tendenziell eher Klassik, wobei's da ja wieder Neo Classic Metal gibt.
Außerdem brauche ich Gitarre und Akkordeon, denn das gehört beim EMP (Mu-
sik-Didaktik)-Studium zusammen
So, um nun wieder zum Topic zurück zu kehren eine Frage:
Wenn einem eine Gitarrenseite reißt, montiert man dann nur diese Seite dran, oder
gleich den gesamten neuen Satz?
Ich freue mich auf Antworten,
Liebe Grüße
Emalaith