Metalstage

Hi ihr alle!

Ich hoffe, dass die, die auch im Urlaub waren mindestens genauso erholt sind wie ich jetzt. :-D

War mal wieder am Sylvensteinsee...

Tag 1: Was man so braucht.

Block, Stift, Radiergummi, The Importance of being Earnest, Das geheime Tagebuch des Don Juan, Ovid's Amores, Das ABC der Musik, Horse Follow Closely, Ein Geschichtenband von Edgar A. Poe, Der Taschenphilosoph, Langoliers (Langoliers + Das geheime Fenster), Gesammelte Werke von William Blake, ...und mein allerliebster Lieblingsdichter (gleich nach meinem Freund und meinem Opa) *trommelwirbel* The Maimed Debauchee (und andere Gedichte) von John Wilmot, Second Earl of Rochester. Es war zu vermuten, dass ich es nicht schaffe, alle Bücher durchzulesen aber es macht mir immer ein gutes Gefühl, viele dabeizuhaben. Außerdem, ich habe viele Lieblingsbücher, bei denen ich immer wieder bestimmte Passagen lesen will und für mich gibt es nichts schlimmeres als das unbefriedigte Bedürfniss ein bestimmtes Buch zu lesen. Kleidung und Kulturbeutel waren natürlich auch dabei....
Nach der Ankunft lief nicht mehr viel. Wir hatten schönes Wetter und haben noch unser Abendessen verputzt, ich noch schnell ein bsschen Pilates gemacht, danach saßen wir draußen.
Kleiner Spaziergang am See.


Tag 2: Relax

Einigermaßen ausgeschlafen gehts zum See: Großväterchens Boot zurechtrücken und schwimmen. Dieser See ist meistens klar, zur besten Zeit Trinkwasserqualität. Bin kein exzessiver Schwimmfreund, aber es ist einfach zu schön, ins immer dunkler anmutende Wasser zu schwimmen. Wenn die Sonne im richtigen Winkel steht und man weit genug in Richtung Mitte des Sees geschwommen ist, wo das Wasser unter einem schwarz ist, sieht das wirklich aus, als würde man seine Runden in Quecksilber drehen. Nachmittags zieht ein Gewitter auf, dessen Wolken sich über uns entleeren. Nunja. Lesen, Halma spielen mit Oma und Musikhören ist angesagt.


Tag 3: 3 men on a dead man's chest, yohoho and a bottle of rum.

Nach dem starken Regen, der im übrigen noch ne Zeit anhalten sollte, müssen wir das Schiff wieder ein Stück am Ufer hochziehen. Ein großes Stück. Das Wasser steigt flott und wir haben keine Lust in ein paar Tagen unfreiwillig schwimmen zu gehen um die Nussschale wieder zu holen. Mein Opa stimmt ein Seemannsliedchen an, aber bei dem Wetter schweigen die Matrosen.
Abends gehts dann in eine Wirtschaft, um einen Fischerkollegen meiner Großeltern zu treffen. Plaudern über Stürme am See, Seenot, in die die beiden Helden schon gekommen sind und übers Königsfischen wurde natürlich auch geredet. Immerhin bin ich aus royalem Haus.
Abends wieder Halma spielen und frieren. Bei dem Wetter ist's in der Hütte verdammt kalt, aber niemand hatte Bock einzuheizen.
Spaziergang mit den Hunden der Hausherren.


Tag 4: Mit der Black Pearl bis ans Ende der Welt.

"Hier ist das Ende der Welt." Meine Großma verkauft diese Tatsache sehr glaubhaft. Seltsamer Dunst steigt zwischen den Bäumen auf den Bergen auf und der See ist mehr als zur Hälfte mit Wolken und Nebel bedeckt. Das Wasser ist viel dunkler als sonst, aber mindestens genauso klar. Noch. Ich würde jetzt nicht ins Boot steigen, meine Großeltern auch nicht.
Nach dem Mittagessen gehen mein Opa und ich angeln, allerdings am Ufer und ich gucke auch nur zu, hab ja keinen Angelschein. Wahrscheinlich weil ich keine Lebewesen, die größer als meine Handfläche sind, töten kann und vielleicht auch, weil ich den Geruch von Fischblut nicht mag. Aber Handlanger sein reicht, wahrscheinlich werde ich auch beim ausnehmen und saubermachen helfen. Aber Petrus ist nciht mit uns und wir gehen leer aus. So oder so hat es was meditatives. Man sitzt zu zweit in strömenden Regen ohne funktionierende Regenkleidung, ist triefnass, man friert, und alle halbe Stunde sagt mal einer ein was. Sonst sieht man sich nur den See an. Ich habe einem Stein am nicht flachen Ufer beobachtet, der anfangs nen halben Meter im trockenen lag und als wir gingen ca. 2 cm unter Wasser war, wir waren vielleicht gute 3 Stunden dort. Kann man sich vorstellen, wie das pisst. Warum diese Selbstgeißelung, mag mancher fragen. Weil man einen Fisch will, weil es toll ist, mit meinem Opa Zeit zu verbringen, weils überhaupt toll ist auf diese Weise Zeit zu verbringen, weil ich es unglaublich toll finde, mir dort nicht anhören zu müssen, dass das ncihts für ein Mädchen ist, weil es den Fischen scheißegal ist, wie man sich verhält und weil ich auf diese Art und Weise am besten zur Ruhe komme,.... oder einfach Masochismus. Sucht es euch aus, es ist nur meine Meinung.
Als ich so da sitze und die beim Königsfischen errungene Angelgerte betrachte fällt mir auf, welch passenden namen sie aufgedruckt hat: Black Pearl.
Mit der Black Pearl am trostlosen Ende der Welt.
Abends tropfend nasse Sachen aufhängen, Essen und lesen. Ich glaube, ich bekomme Husten.


Tag 5: Petrus grollt, der Fischer schmollt. Gibt es Sonnenschein, freut sich das Fischerlein.

Oma und ich machen uns auf Richtung "Aquila", irgendein Hüttchen auf nem Berg,... wir machen eben einfach nen netten, sehr langen Spaziergang. Es gibt verdammt viele Schmetterlinge von den unterschiedlichsten Arten.
Großväterchen ist (vergeblich) Fische ernten gefahren.
Nachmittags liegen wir Mädels in der Sonne lesen und schlafen. Abends mit einer total süßen Katze namens Lily spielen.


Tag 6: When dusk fell.

Wir sind zu dritt beim fischen, opa im Schiff, ich bleibe an Land, da mein Magen gegen regelmäßiges Essen rebelliert. Oma bleibt auch an Land. Schmetterlinge gibt es auch hier viele, manche Setzen sich auf meine Beine, einer auf meine Hand. So verbringen wir den Tag in der prallen Sonne, es ist total heiß, der See trüb, und ich total k.o. Opa fängt einen Fisch.
Abends Federball spielen, die Katze besucht uns wieder, essen, Westernfilme angucken.


Tag 7: der letze Tag

Opa allein beim Fischen, wir gehen spazieren, liegen in der Sonne, Mittagessen mit den Hausherren.
Später streune ich alleine durch die Wälder und am Ufer entlang.
Abends wieder mit den Katzen rumalbern, essen, rumsitzen, Federball.


Tag 8: Bye, bye blackbird

Tag der Abreise, ich könnte noch ewig hier blieben. Ruhe, Natur und ein See. Viel mehr brauche ich nicht. Meinen Freund noch, aber der ist weit weg egal ob ich in Fall oder daheim bin.
Daheim fällt mir erst auf, wie laut alles doch ist. Ich will schnellstens wieder zurück.


Fazit: Es war ein cooler und erholsamer Urlaub wie immer dort.



Liebe Grüße,
Sophie